Aus dem Leben mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Jeder Mensch ist einzigartig – jede Erfahrung mit CED auch. Auf dieser Seite findest Du Erfahrungen einzelner Patienten, die diese mit Dir teilen möchten. Vielleicht geben sie Dir Anregungen für Deinen Umgang mit der Erkrankung oder das nächste Arztgespräch. Auch wenn es sich um sehr individuelle Erlebnisse und Sichtweisen handelt, sollen Dir die Beiträge Mut machen und zeigen, was mit – oder trotz – CED alles möglich sein kann.

LEBEN MIT CED: Erfahrungsberichte


Aus dem Leben mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Jeder Mensch ist einzigartig – jede Erfahrung mit CED
auch. Auf dieser Seite findest Du Erfahrungen
einzelner Patienten, die diese mit Dir teilen möchten.
Vielleicht geben sie Dir Anregungen für Deinen
Umgang mit der Erkrankung oder das nächste
Arztgespräch. Auch wenn es sich um sehr individuelle
Erlebnisse und Sichtweisen handelt, sollen Dir die Beiträge
Mut machen und zeigen, was mit – oder trotz – CED
alles möglich sein kann.

Thema
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Studieren mit Morbus Crohn


Laura*, 25 Jahre

 
Diagnose: Morbus Crohn
 
Bericht: Februar 2014

Ich bin 25 Jahre alt und studiere. Das ist soweit erst einmal nichts Ungewöhnliches, allerdings ist Morbus Crohn dabei mein ständiger Begleiter. Die Diagnose bekam ich bereits mit zwölf Jahren. Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Einen Arzt in der Nähe zu finden, der sich auf CED – und die Behandlung von Kindern – spezialisiert hat, war daher erst einmal gar nicht so einfach. Es wurden mehrere Anläufe benötigt. Meine Schulzeit war durch viele Fehlzeiten sowie Krankenhausaufenthalte geprägt und gipfelte dann schließlich in einer Operation. Da ich ein sehr ehrgeiziger Mensch bin, ging der Großteil der Ferien und Wochenenden dafür drauf, den verpassten Schulstoff nachzuholen. Andere Dinge wie Hobbys und Freunde blieben dabei oft auf der Strecke. In den schubfreien Zeiten tat ich alles dafür, die ungeliebte Erkrankung zu verdrängen, obwohl meine Lehrer und Mitschüler zwangsläufig informiert waren. Nichtsdestotrotz konnte ich – auch dank der Unterstützung einiger Lehrer – die Schule in der regulären Zeit erfolgreich mit dem Abitur abschließen. 

An Träumen festhalten – Ziele verfolgen trotz Morbus Crohn

Nach dem Abi wollte ich studieren. Bei der Auswahl des geeigneten Studienfachs spielten neben meinen Interessen zunächst auch Gedanken an die Wohnortnähe, die Erreichbarkeit der behandelnden Ärzte sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Morbus Crohn eine Rolle. Da aber niemand in die Zukunft sehen kann, rückte der letzte Aspekt mehr und mehr in den Hintergrund und ich entschied mich ganz nach meinen Interessen für ein naturwissenschaftliches Studium – was ich letztendlich auch nicht bereut habe. Pünktlich zum Mathe-Vorkurs machte dann der Bauch wieder Probleme, sodass ich nicht nur die Einführungswoche, sondern auch gleich die erste Woche des Studiums verpasste. Ich war also später dazugekommen. In unserem relativ kleinen Studiengang mit nur 30 Studienanfängern hatte ich dadurch erst einmal eine Sonderrolle. Die Grundlagen-Vorlesungen in den ersten Semestern besuchten wir gemeinsam mit anderen Studiengängen. Dort war es nicht weiter schlimm zu fehlen oder während der Vorlesung mal raus zu müssen – zumindest wenn man sich an den Rand setzte. 

Offener Umgang mit der Erkrankung

In den Seminaren und Laborpraktika mit Anwesenheitspflicht fiel das natürlich direkt auf. Ein offener Umgang mit der Erkrankung war daher erforderlich. Ich habe sowohl meinen Professor als auch meine Kommilitonen durch Gespräche über meine Erkrankung informiert. Meine Kommilitonen waren – zumindest anfangs – sehr verständnisvoll. Es gab immer jemanden, der mir seine Vorlesungsmitschrift lieh. Und mein Professor gab mir die Möglichkeit, verpasste Labortage nachzuholen, soweit es möglich war. Wenn es mir gut geht, ist die Arbeit im Labor das, was ich an meinem Studium besonders mag, im Schub allerdings ist es einfach sehr anstrengend. Aus diesem Grund habe ich mehr als einmal daran gezweifelt, ob das Studium für mich die richtige Wahl ist. Während eines Praktikums in einer Arbeitsgruppe der medizinischen Chemie entstand der Wunsch, durch Forschung Menschen mit chronischen Erkrankungen zu helfen. Dazu kam ein Stipendium der Stiftung Darmerkrankungen, das mir nicht nur den finanziellen Druck nahm, sondern für mich auch eine riesige Motivation war, an meinen Zielen festzuhalten. Das half mir dabei, nach einem krankheitsbedingten Urlaubssemester mein Studium wieder aufzunehmen. An meinen Bachelor-Abschluss habe ich ein Master-Studium angehängt, das ich dieses Jahr beenden werde.
Während meines Studiums habe ich nicht nur fachliches Wissen dazugewonnen, sondern auch vieles im Umgang mit der Erkrankung dazugelernt. Dabei hat mir vor allem der Kontakt zu anderen Betroffenen geholfen. Über die Stiftung Darmerkrankungen und studiCED habe ich viele besondere Menschen kennengelernt, denen allen gemeinsam ist, dass sie trotz vieler Rückschläge im Leben an ihren Träumen festhalten.

Weitere Infos zu Studium und CED

Die Erfahrungen, die Laura mit dem Studium und ihrer Erkrankung gemacht hat, sind nur einige unter vielen. Welchen Einfluss die CED auf die Berufswahl oder das Studium hat, kann sehr unterschiedlich sein. Du möchtest mehr zum Thema Studium erfahren? Hier geht’s weiter.

Erstellt am: 15.09.2014
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