Die Sache mit dem Reisen ist die: Sobald man einmal damit begonnen hat, fühlt sich jeder Tag, an dem man keinen gebuchten Flug in Aussicht hat, unvollkommen an.
Während meine Hausärztin mich schon vor einem geplanten All-inclusive-Urlaub nach Ägypten tadelt, habe ich in meinem behandelnden
Gastroenterologen jemanden gefunden, der mich voll und ganz in meinen Plänen unterstützt. Es ist wichtig, einen Arzt zu haben, der mit Dir realistisch über mögliche Probleme und Gefahren spricht, jedoch auch gemeinsam mit Dir nach Lösungen sucht, statt Dich von deinem Vorhaben abzubringen.
Ich habe meine Krankheit inzwischen gut im Griff, doch vor jeder Reise plane ich meine Notfall-Apotheke und weiß, an wen ich mich im Fall der Fälle wenden muss. Um sich die Reise nicht von Angst und Grübeleien vermiesen zu lassen, ist es wichtig zu wissen, dass man auf alle Eventualitäten vorbereitet ist. Es gibt immer ein Risiko für Rückschläge. Auch ich musste eine meiner Reisen aufgrund eines Schubs abbrechen. Schon vor Antritt hatte ich gespürt, dass sich da etwas zusammenbrauen könnte. Im Nachhinein hätte ich die Reise daher wohl gar nicht erst antreten sollen. Ich habe aus diesem Fehler gelernt und weiß inzwischen ganz genau, wann ich mich fit genug zum Reisen fühle und wann nicht. Es ist wichtig, sich nicht zu übernehmen und lieber langsam zu starten. Es muss nicht gleich Südamerika sein! Um sich nach und nach an das Unterwegssein mit CED zu gewöhnen, reichen zu Beginn auch ein paar Tage in Spanien. Taste Dich langsam heran und hab keine Angst, Dich aus Deiner Komfortzone heraus zu bewegen.
Seit meiner Diagnose habe ich über 25 Länder bereist, von Österreich bis Guatemala. Das Wichtigste, was ich dabei in Bezug auf meine Krankheit und das Reisen lernen konnte: Sei vorbereitet und höre auf Deinen Körper, aber lass Dich nicht davon abbringen, wenn es Dein Traum ist, die Welt zu sehen.