Ob Beziehung oder Kinderwunsch: Gemeinsam sind wir stark!

Partnerschaft, Zweisamkeit, Familienplanung: Themen, bei denen die CED Einfluss nehmen kann – aber nicht die Hauptrolle spielen muss. Findet gemeinsam Euren Weg.

PD Dr. med. Birgit Terjung

PD Dr. med. Birgit Terjung
Chefärztin der Abteilung für Innere Medizin – Gastroenterologie an den GFO Kliniken Bonn, Betriebsstätte St. Josef-Hospital, unterstützt uns inhaltlich bei diesem Thema.

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PD Dr. med. Claas Lahmann

Prof. Dr. med. Claas Lahmann
Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, unterstützt uns inhaltlich bei diesem Thema.

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Ob Beziehung oder Kinderwunsch: Gemeinsam sind wir stark!

Partnerschaft, Zweisamkeit, Familienplanung:
Themen, bei denen die CED Einfluss nehmen kann –
aber nicht die Hauptrolle spielen muss.
Findet gemeinsam Euren Weg.
PD Dr. med. Birgit Terjung
Chefärztin der Abteilung für Innere Medizin –
Gastroenterologie an den GFO Kliniken Bonn,
Betriebsstätte St. Josef-Hospital, unterstützt
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Prof. Dr. med. Claas Lahmann
Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, unterstützt uns inhaltlich bei diesem Thema.
Thema
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Sexualität und Zweisamkeit mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa


Sexualität ist ein wichtiges menschliches Grundbedürfnis. Probleme in der Sexualität können sich daher wesentlich auf die generelle Zufriedenheit auswirken. Ob Schmerzen, Scham, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit oder Nebenwirkungen von Medikamenten – Deine CED kann auf ganz unterschiedliche Weise Einfluss auf Dein Sexualleben haben. Wichtig ist, dass Du Dich beim Thema Sexualität nicht vom Anspruchsdenken leiten lässt. Alles kann, nichts muss. Lust entsteht im Kopf, in der Fantasie. Und hängt damit entscheidend davon ab, wie Du Dich gerade fühlst und welche Erwartungen Du vielleicht hast. Löse Dich von allgemeinen Vorstellungen über Häufigkeit und akrobatische Meisterleistungen: Was wünschst Du Dir jetzt? Und was wünscht sich Dein Partner bzw. Deine Partnerin? Einzig darauf kommt es an. Manchmal kann es auch helfen, sich aus alten Verhaltensmustern zu lösen und die Sexualität bewusst den aktuellen körperlichen und psychischen Gegebenheiten anzupassen.

Frust statt Lust durch CED?

Du fühlst Dich nicht gut, bist matt und hast einfach keine Lust? Lust lässt sich nicht per Schalter an- und ausknipsen. Sprecht darüber, wenn Dir nicht „danach“ ist. Wenn die CED aktiv ist, Schmerzen und Durchfälle sich melden, kann es Zeit sein, eine Pause einzulegen. Aber es kann auch zu Hürden kommen, die sich hauptsächlich beim Verkehr selbst bemerkbar machen: Schmerzen oder Fisteln  im Genitalbereich, die Angst vor Inkontinenz. Auch dann ist Offenheit gefragt. Weiß Dein Partner oder Deine Partnerin, was Dir guttut und was Dir unangenehm ist? Versucht, neue Wege zu finden. Die Stellung kann etwa einen Unterschied machen. Manchmal lassen sich durch eine andere Position Schmerzen vermeiden. Macht Euch auch klar, dass Sexualität viele Facetten hat und sich nicht nur auf den Geschlechtsverkehr beschränkt. Schmusen, berühren, streicheln, eine Massage oder erotische Fantasien – auch das ist an- und aufregend. Kerzen oder schöne Musik können für eine sinnliche Atmosphäre sorgen – und für ein Knistern in der Luft.

CED: Stoma und Intimität

Wenn Du ein Stoma bekommen hast, kommt es zunächst darauf an, dass Du lernst, diese Veränderung an Deinem Körper zu akzeptieren. Hier erfährst Du mehr zum Thema Sexualität und Stoma.

Egal, ob Mann oder Frau – wenn Du merkst, dass die Krankheit Deine Sexualität dauerhaft stark beeinträchtigt, Du ganz die Lust verloren, Erektionsprobleme oder Schwierigkeiten mit Berührungen hast, sprich auch mit Deinem Arzt darüber. Natürlich fällt das nicht leicht. Aber er hat sicher Erfahrung damit und kann Dir einen Rat geben – denn Du bist nicht die oder der Einzige mit diesen Problemen. Aber es gibt auch noch andere Ansprechpartner. Als Frau fällt es Dir vielleicht leichter, sexuelle Probleme mit Deinem Frauenarzt zu besprechen. Als Mann kannst Du Dich etwa bei Erektionsproblemen an einen Urologen wenden. Es gibt auch Ärzte, die sich auf Sexualmedizin spezialisiert haben, eine Liste mit Ansprechpartnern findest Du auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft.

Schönheit kommt von innen!

Du fühlst Dich unattraktiv, Deine Narben oder das Stoma gehen Dir einfach nicht aus dem Kopf – wie soll Dein Partner das anziehend finden? Die Krankheit kann Dein Selbstbild verändern. Es ist wichtig, dass Du lernst, mit diesen Veränderungen zu leben, und dass Du diese akzeptierst. Manchmal muss erst etwas Zeit vergehen, bis Du Dich in Deiner Haut wieder wohlfühlst. Es kann auch sein, dass Du Schwierigkeiten mit Berührungen hast – das ist nicht unnormal. Lass es langsam angehen und sprich mit Deinem Partner darüber – auch wenn es oft nicht so einfach ist, das alles in die richtigen Worte zu fassen. Vertraue darauf, dass Dein Partner weniger Berührungsängste hat, als Du denkst. Gedämpftes Licht kann helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und eher mit den Händen als mit den Augen zu erkunden. Auch mit schöner Unterwäsche lassen sich Stellen verdecken, die Dir vielleicht unangenehm sind. So kannst Du den Moment bestimmt entspannter genießen. Wenn Du merkst, dass sich Dein Partner gar nicht von Äußerlichkeiten beeindrucken lässt, hilft Dir das, Dich in Deiner Haut wieder wohler zu fühlen.
Erstellt am: 15.09.2014
Zuletzt geändert am: 07.03.2016