Colitis ulcerosa


Antworten auf Deine Fragen zu
Colitis ulcerosa

Was ist typisch für Colitis ulcerosa? Mit welchen
Beschwerden meldet sie sich? Was hilft dagegen
und welcher Arzt kennt sich damit aus? Hier kannst
Du Dich über die Krankheit informieren und darüber,
welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.


Antworten auf Deine Fragen zu Colitis ulcerosa

Was ist typisch für Colitis ulcerosa? Mit welchen Beschwerden meldet sie sich? Was hilft dagegen und welcher Arzt kennt sich damit aus? Hier kannst Du Dich über die Krankheit informieren und darüber, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

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Behandlung von Colitis ulcerosa – für jeden das Passende


Auf die Diagnose Colitis ulcerosa folgt die Wahl der Behandlung. Mit der passenden Therapie kann es gelingen, die Entzündung und damit die Beschwerden langfristig und wirksam zu kontrollieren. Wie stark ist die Entzündung? Wie weit hat sich die Krankheit im Dickdarm ausgeweitet? Die Wahl der Behandlung richtet sich danach, wie sich die Colitis ulcerosa individuell entwickelt. Gemeinsam mit Deinem behandelnden Arzt kannst Du die für Dich passende Therapie finden.

Neben den Medikamenten kann es Dir auch helfen, bewusst mit Dir selbst umzugehen. Der Lebensstil kann beeinflussen, wie es Dir mit der Colitis ulcerosa geht. Ernährung, Bewegung oder Stressbewältigung – diese Stichworte solltest Du nicht außer Acht lassen.


Ziel der Colitis-ulcerosa-Therapie

  • Akute Beschwerden stoppen und langfristig Beschwerdefreiheit erreichen
  • Ausweitung der Entzündung im Dickdarm aufhalten
  • Schübe verhindern
  • Vollständige und anhaltende Abheilung der Darmschleimhaut, damit es nicht zu einer dauerhaften Schädigung und/oder zu Komplikationen kommt
  • Einschränkungen im täglichen Leben durch Colitis ulcerosa vermeiden

Medikamentöse Therapie bei Colitis ulcerosa

Aminosalizcylate

  • auch 5-ASA-Präparate; z. B. Sulfasalazin und Mesalazin
  • Wirkung: entzündungshemmend
  • Einsatz: bei leichter Krankheitsaktivität; Anwendung am besten rektal und oral; im Schub und auch danach, um einen neuen Schub zu verhindern; können langfristig genommen werden
  • Form: Tabletten, Zäpfchen, Rektalschaum oder Einlauf – abhängig davon, wo sich die Entzündung befindet

Kortisonpräparate

  • auch Glukokortikoide, Kortikoide oder Kortison; z. B. Prednison oder Budesonid
  • Wirkung: stark entzündungshemmend und schnell
  • Einsatz: bei geringer, mittlerer und schwerer Krankheitsaktivität; im Schub, nicht für die Dauertherapie geeignet; müssen am Ende der Behandlung ausgeschlichen, also schrittweise abgesetzt werden, damit die Entzündung nicht wieder aufflammt
  • Form: Tabletten, Infusion in die Vene, Einlauf oder Rektalschaum

Immunsuppressiva

  •  z. B. Azathioprin oder 6-Mercaptopurin
  • Wirkung: entzündungshemmend durch Unterdrückung des Immunsystems; langsamer Wirkeintritt, bis zum Wirkeintritt wird daher meist zusätzlich mit anderen Medikamenten behandelt
  • Einsatz: bei mittlerer bis starker Krankheitsaktivität; kann auch langfristig eingesetzt werden
  • Form: Tabletten

JAK-Hemmer

  • Januskinase-Hemmer, kurz JAK-Hemmer, sogenannte kleine Moleküle; z. B. Filgotinib, Tofacitinib und Upadacitinib
  • Wirkung: greifen gezielt ins Immunsystem ein, indem sie innerhalb von Immunzellen bestimmte Enzyme, die Januskinasen (JAK), hemmen; JAK sind an der Weiterleitung von entzündungsfördernden Signalen beteiligt, ihre Hemmung verhindert die Signalweiterleitung, der Krankheitsprozess kann langfristig unterbrochen werden
  • Einsatz: bei mittelschwerer und schwerer Krankheitsaktivität, wenn andere Medikamente keine ausreichende Wirkung gezeigt haben; im Schub und auch langfristig, um die Erkrankung zu kontrollieren
  • Form: Tabletten
  • Weitere kleine Moleküle: S1P-Rezeptor-Modulatoren; hemmen die Einwanderung bestimmter weißer Blutkörperchen, der Lymphozyten, in die Entzündungsherde und mindern so die Entzündung

Biologika

  • Wirkung: biotechnologisch hergestellte Medikamente, die gezielt in die fehlgeleitete Abwehrreaktion des Immunsystems eingreifen, indem sie bestimmte Botenstoffe (Zytokine), z. B. Interleukine oder TNF, blockieren, die die Entzündung auslösen und fördern
  • Einsatz: bei mittelschwerer bis schwerer Krankheitsaktivität, bei Komplikationen bzw. wenn andere Therapien nicht gewirkt haben oder nicht vertragen wurden; im Schub und auch langfristig, um die Erkrankung zu kontrollieren
  • Form: Selbstinjektion unter die Haut (subkutan) oder Infusion in die Armvene (intravenös)

Kontrolluntersuchungen

Bei Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, um Nebenwirkungen auszuschließen. Genaue Informationen zum Sicherheitsprofil der einzelnen Medikamente erhältst Du von Deinem Arzt oder in der jeweiligen Packungsbeilage.


Egal welches Medikament Du gegen Deine Colitis ulcerosa erhältst: Falls Du während der Behandlung immer noch Krankheitsbeschwerden hast oder Dich unwohl fühlen solltest bzw. glaubst, bei Dir könnte eine Nebenwirkung aufgetreten sein, so gehe bitte sofort zu Deinem behandelnden Arzt!


Tipps für Dich 

Streiche über die Tipps um zu blättern.

Kortisonpräparate und Kalzium

Deine CED wird mit einem Kortisonpräparat  behandelt? Dann solltest Du besonders darauf achten, genug Kalzium aufzunehmen. Die Therapie kann den Knochenaufbau beeinflussen und so zu Osteoporose führen. Um das zu verhindern, wird die Therapie in der Regel zusätzlich mit der Einnahme von Kalzium- und Vitamin-D-Präparaten begleitet. Vitamin D hilft dem Körper, Kalzium aufzunehmen und das Immunsystem zu stärken.
 
Kortisonpräparate und Kalzium

Facharzt finden: Welcher Arzt ist CED-Spezialist?

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist es wichtig, dass sie möglichst schnell erkannt und wirksam behandelt werden. Nur so lässt sich verhindern, dass der Darm mit der Zeit Schaden nimmt. Dafür ist es wichtig, dass Du Dich für die Diagnose und Behandlung an einen Arzt wendest, der sich auf CED spezialisiert hat. Gastroenterologen sind die Spezialisten für alle Erkrankungen des Verdauungstraktes. Unter ihnen gibt es wiederum Ärzte, die sich auf CED spezialisiert haben. Diese CED-Spezialisten haben die nötige Erfahrung, um alle notwendigen Untersuchungen zu machen und die passende Behandlung finden. Finde einen CED-Spezialisten in Deiner Nähe.
 
Facharzt finden: Welcher Arzt ist CED-Spezialist?
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Operation bei Colitis ulcerosa

Ist die Colitis ulcerosa so stark ausgeprägt, dass sie sich durch Medikamente nicht eindämmen lässt, kann eine Operation notwendig sein. Ein weiterer Grund sind Komplikationen. In der Regel wird dann ein Teil des Dickdarms oder der gesamte Dickdarm entfernt (Kolektomie).

Nach einer Kolektomie wird ein künstlicher Darmausgang (Stoma) angelegt. In einigen Fällen wird in weiteren Operationen das Stoma wieder zurückverlegt und ein sogenannter Pouch angelegt. Dabei handelt es sich um eine Art Tasche, die aus dem letzten Teil des Dünndarms geformt und mit dem Enddarm verbunden wird. In dieser Tasche kann sich der Darminhalt sammeln und die Darmentleerung wird hinausgezögert und kontrollierbar gemacht.




Weitere Informationen zu Operationen und Stoma  findest Du hier.


Psychologische Unterstützung

Die körperlichen Beschwerden bei Colitis ulcerosa sind das eine, jedoch auch die Psyche kann sehr belastet werden. Eine psychologische Unterstützung kann helfen, neue Wege im Umgang mit der Krankheit zu finden. Wann das empfehlenswert ist und welche Möglichkeiten es gibt, liest Du hier.



Tipps für Dich 

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Erinnerungshilfe für CED-Medikamente

Oh nein, die Medikamente vergessen! Ist Dir das auch schon einmal passiert? Mit ein paar praktischen Erinnerungshilfen kannst Du das verhindern:
  • Mach Dir einen Erinnerungszettel, den Du z. B. am Badezimmerspiegel befestigst.
  • Nutze die Erinnerungsfunktion im Kalender Deines Handys.
  • Wenn Du Smartphone-Nutzer bist, kannst Du die praktische CED-App nutzen. Sie kann übrigens noch viel mehr, als Dich nur an Deine Medikamente zu erinnern.
Und falls Du trotzdem mal vergessen hast, Dein Medikament wie vorgesehen zu nehmen, sprich bitte mit Deinem Arzt über das weitere Vorgehen und informiere Dich über den Beipackzettel Deines Medikaments.
 
Erinnerungshilfe für CED-Medikamente
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DE-ABBV-220486

Quellen: Zeitz M, Schmidt H H-J, Bojarski C (Hrsg.). Harrisons Gastroenterologie und Hepatologie. Berlin: ABW Wissenschaftsverlag, 2011. | Kucharzik T et al. Z Gastroenterol 2020; 58: 241–326. | Seiderer-Nack J. Morbus Crohn Colitis ulcerosa. Zuckschwerdt, München 2013.

Erstellt am: 15.09.2014
Zuletzt geändert am: 08.12.2022
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Es ist gut, Bescheid zu wissen: Hier erfährst Du mehr über Colitis ulcerosa – Was und wie?

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Tipp: CED-Tagebuch

Mehr Durchblick mit dem CED-Tagebuch

Es ist sinnvoll, wenn Du in einem Tagebuch notierst, welche Medikamente Du wann und in welcher Dosierung nimmst, ob Du Schmerzen oder Durchfall hast und wie es Dir insgesamt geht.
Eine Vorlage für Dein CED-Tagebuch erhältst Du hier.

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Tipp: Videoantwort

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