Informationen für das Umfeld bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa


Familie, Freunde, Partner und Kollegen

Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung:
Von außen ist sie nicht zu sehen, jedoch gibt es kaum
einen Lebensbereich, auf den sie keinen Einfluss nimmt.
Familie, Arbeit, Freizeit, Freundeskreis, Partnerschaft –
alle Personen aus dem näheren Umfeld von Menschen
mit CED können dazu beitragen, diese zu unterstützen.
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CED-Infos für die Familie


Gemeinsam durch Dick und Dünn

Die Familie ist für die meisten Menschen sehr wichtig. Sie kann uns den Rücken stärken und gleichzeitig auch Rückzugsraum bieten – hier müssen wir uns nicht verstellen und können so sein, wie wir sind. Wenn jemand aus der Familie eine CED hat, kann das für alle eine echte Herausforderung sein. Und das wichtigste, das Familienmitglieder machen können? Rückhalt geben und Verständnis zeigen! Bei einer CED sieht man es demjenigen nicht immer gleich an, wie es ihm geht. Mit den Beschwerden – Schmerzen, Durchfall, Abgeschlagenheit – umzugehen, kann für Menschen mit CED sehr belastend sein und Kraft kosten. Die Lust auf Unternehmungen und das Zusammensein mit der Familie kann dabei auch einmal auf der Strecke bleiben. Oder es ist einfach nicht mehr genug Energie vorhanden. Verständnis und gegenseitiger Respekt ist in dieser Situation sehr wichtig. Miteinander zu reden bildet dafür eine Grundlage. Für beide Seiten ist es entscheidend zu wissen, was gedacht, geplant, gefühlt, erhofft, erwartet und befürchtet wird. Die Krankheit kann zu Veränderungen führen, aber insgesamt bleibt der Mensch die Persönlichkeit, die er schon immer gewesen ist, und so möchte er auch behandelt werden. 

Die Balance mit CED finden

Unterstützung und Verständnis sind also gut und notwendig – überfürsorglich sein und „in Watte packen“ hingegen nicht. Wie sich herausfinden lässt, wo das gesunde Mittelmaß zwischen zu viel und zu wenig ist? Nachfragen, wo Hilfe gewünscht und benötigt wird, und klären, ob wiederholtes Nachfragen das Richtige ist oder der Betroffene von sich aus kommt, wenn er Hilfe benötigt. Auch, sich selbst über CED zu informieren und über die Krankheit Bescheid zu wissen, hilft beiden Seiten. Denn das unterstützt dabei zu verstehen, was im anderen vorgeht, und signalisiert gleichzeitig ehrliches Interesse.

Flexibel bleiben im Alltag mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Bei einer CED gibt es meist gute und weniger gute Phasen. Oft wechseln sich Zeiten, in denen die Krankheit aktiv ist, mit unterschiedlich langen Ruhephasen ab. Grundsätzlich ist in guten Zeiten alles möglich. Wenn es nicht so gut geht, eben nicht. Dann ist oft Flexibilität gefragt, Kreativität und Kompromissbereitschaft. Wie können gemeinsame Zeiten gestaltet werden, damit alle etwas davon haben? Wichtig ist es, eine eigene Art von Normalität mit der CED zu erproben und den Alltag nicht von der Krankheit bestimmen zu lassen.

Gemeinsam ...

  • ... zu Experten werden: Mit einer wirksamen CED-Therapie kann es möglich sein, ein nahezu beschwerdefreies Leben zu führen. Es lohnt sich, sich zu informieren und sich über das Krankheitsbild auszutauschen. Hat ein Familienmitglied CED, freut es sich vielleicht auch in Sachen Behandlung über Unterstützung und Interesse. Das kann die Begleitung beim Arztbesuch sein oder die Erinnerung an die Medikamenteneinnahme.

  • ... essen: Die Ernährung spielt bei CED eine wichtige Rolle – trotzdem gibt es keine allgemeingültigen Regeln. Für jeden Mensch mit CED kann es unterschiedliche Nahrungsmittel auf dem Speiseplan geben, die er nicht verträgt. Gemeinsam kochen und essen sollte also kein Problem sein – zumindest in der schubfreien Zeit – wenn man diese meidet. Ein Zettel am Kühlschrank mit den Lebensmitteln, die nicht vertragen werden, oder eine kurze Nachfrage danach, bevor zum Essen eingeladen wird – sorgt dafür, dass alle mit Genuss dabei sein können. Andererseits hat die Bitte, bestimmte Zutaten wegzulassen, nichts mit „Mäkelei“ zu tun, sondern mit der CED.

  • ... unterwegs: Solange es Deinem Familienmitglied mit seiner CED gut geht, können gemeinsame Aktivitäten oder auch Urlaube wie gewohnt geplant werden. Ist die Krankheit jedoch aktiv, müssen Unternehmungen vielleicht auch einmal verschoben werden. Doch nicht immer sind alle Pläne hinfällig – Alternativen sind gefragt. Wenn nicht unterwegs im Kino, warum dann nicht gemeinsam zu Hause beim DVD-Abend Spaß haben?

Tipps für die Familie 

Streiche über die Tipps um zu blättern.

CED und Immunsystem: Vorsicht bei Infektionen!

Einige Medikamente, mit denen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa behandelt werden, beeinflussen das Immunsystem . Das Risiko, eine Infektionskrankheit zu bekommen, ist dadurch erhöht. Besonders in der Grippe- und Erkältungszeit müssen Menschen mit CED daher besonders aufpassen. Körperkontakt – etwa Händeschütteln –, wenn alles schnieft und hustet, ist dann nicht angebracht. Stattdessen können einfache Hygieneregeln – wie regelmäßiges, gründliches Händewaschen – helfen, eine Ansteckung zu vermeiden.
 
CED und Immunsystem: Vorsicht bei Infektionen!

CED verstehen: Ich kenne mich aus …

„Ich weiß, wie Du Dich fühlst!“ – diese oder eine ähnliche Aussage, eventuell auch nach einer überstandenen Magen-Darm-Grippe, ist bestimmt gut gemeint, kann jemanden mit CED aber auch verletzten. Schwerster und wiederholter Durchfall, unerträgliche Schmerzen, Ungewissheit, wann ein neuer Schub kommt und wieder geht: Wie sich eine CED wirklich anfühlt, weiß nur, wer sie selbst hat. Etwas anderes ist es, sich über die Krankheit zu informieren und so besser zu verstehen, was sie bedeutet.
 
CED verstehen: Ich kenne mich aus …
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Erstellt am: 15.09.2014
Zuletzt geändert am: 11.01.2016
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CED kurz gefasst:
Mach Dich schlau!

Es ist gut, Bescheid zu wissen: Hier erfährst Du kurz gefasst mehr über CED!

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