Morbus Crohn:
Alles, was Du wissen solltest!

Was bedeutet es, Morbus Crohn zu haben? Geht das irgendwann wieder weg? Welcher Arzt kann helfen und wie lässt sich das behandeln? Fragen über Fragen! Wir informieren Dich auf diesen Seiten über die Krankheit und darüber, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Morbus Crohn


Morbus Crohn:
Alles, was Du wissen solltest!

Was bedeutet es, Morbus Crohn zu haben? Geht das
irgendwann wieder weg? Welcher Arzt kann helfen
und wie lässt sich das behandeln? Fragen über Fragen!
Wir informieren Dich auf diesen Seiten über die
Krankheit und darüber, welche Behandlungsmöglichkeiten
es gibt.
Thema
1
  

Behandlung von Morbus Crohn – für jeden das Passende


Steht die Diagnose Morbus Crohn fest, sollte keine Zeit verloren gehen und mit einer wirksamen Behandlung begonnen werden. Ursächlich heilen lässt sich Morbus Crohn leider nicht. Es gibt jedoch eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten, mit denen es gelingen kann, die Entzündung und damit die Beschwerden wirksam und langfristig zu kontrollieren.

Doch welche Therapie kommt wann infrage? Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Jeder Morbus Crohn ist unterschiedlich – in Stärke und Ausbreitung der Entzündung, welche Bereiche betroffen sind und ob es Komplikationen gibt. So wird immer individuell entschieden, welcher Behandlungsweg eingeschlagen wird.

Neben der Behandlung an sich ist es wichtig, dass der Lebensstil nicht außer Acht gelassen wird, denn Ernährung, Sport und Bewegung oder auch ein bewusster Umgang mit Stress können sich entscheidend auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Finde heraus, was Dir guttut!


Ziel der Morbus Crohn-Therapie

  • Akute Beschwerden stoppen und langfristig Beschwerdefreiheit erreichen
  • Ausweitung der Entzündung aufhalten
  • Schübe verhindern
  • Vollständige und anhaltende Abheilung der Darmschleimhaut (Mukosaheilung), damit es nicht zu einer dauerhaften Schädigung und/oder zu Komplikationen kommt
  • Einschränkungen im täglichen Leben durch Morbus Crohn vermeiden

Medikamentöse Therapie bei Morbus Crohn

Aminosalizylate

  • auch 5-ASA-Präparate; z. B. Sulfasalazin und Mesalazin
  • Wirkung: entzündungshemmend
  • Einsatz: bei leichter Krankheitsaktivität; Anwendung am besten rektal und oral; im Schub und auch danach, um einen neuen Schub zu verhindern
  • Form: Tabletten, Zäpfchen, Rektalschaum oder Einlauf – abhängig davon, wo sich die Entzündung befindet

Kortisonpräparate

  • auch Glukokortikoide oder Kortison; z. B. Prednison oder Budesonid
  • Wirkung: stark entzündungshemmend und schnell
  • Einsatz: bei geringer, mittlerer und schwerer Krankheitsaktivität; im Schub, nicht für die Dauertherapie geeignet; müssen am Ende der Behandlung ausgeschlichen, also schrittweise abgesetzt werden, damit die Entzündung nicht wieder aufflammt
  • Form: Tabletten, Infusion in die Vene, Einlauf oder Rektalschaum

Immunsuppressiva

  • z. B. Azathioprin oder 6-Mercaptopurin
  • Wirkung: entzündungshemmend durch Unterdrückung des Immunsystems; langsamer Wirkeintritt, bis zum Wirkeintritt wird daher meist zusätzlich mit anderen Medikamenten behandelt
  • Einsatz: bei mittlerer bis starker Krankheitsaktivität; im Schub und auch danach, um einen neuen Schub zu verhindern
  • Form: Tabletten

JAK-Hemmer

  • Januskinase-Hemmer, kurz: JAK-Hemmer, sogenannte kleine Moleküle; z. B. Upadacitinib
  • Wirkung: greifen gezielt ins Immunsystem ein, indem sie innerhalb von Immunzellen bestimmte Enzyme, die Januskinasen (JAK), hemmen; JAK sind an der Weiterleitung von entzündungsfördernden Signalen beteiligt, ihre Hemmung verhindert die Signalweiterleitung, der Krankheitsprozess kann so unterbrochen werden
  • Einsatz: bei mittelschwerer und schwerer Krankheitsaktivität, wenn andere Medikamente keine ausreichende Wirkung gezeigt haben; im Schub und auch langfristig, um die Erkrankung zu kontrollieren
  • Form: Tabletten

Biologika

  • Wirkung: biotechnologisch hergestellte Medikamente, die gezielt in die fehlgeleitete Abwehrreaktion des Immunsystems eingreifen, indem sie bestimmte Botenstoffe (Zytokine), z. B. Interleukine oder TNF, blockieren, die die Entzündung auslösen und fördern
  • Einsatz: bei mittelschwerer bis schwerer Krankheitsaktivität, bei Komplikationen bzw. wenn andere Therapien nicht gewirkt haben oder nicht vertragen wurden; im Schub und auch langfristig, um die Erkrankung zu kontrollieren
  • Form: Selbstinjektion unter die Haut (subkutan) oder Infusion in die Armvene (intravenös)

Kontrolluntersuchungen

Bei Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, um Nebenwirkungen auszuschließen. Genaue Informationen zum Sicherheitsprofil der einzelnen Medikamente erhältst Du von Deinem Arzt oder in der jeweiligen Packungsbeilage.


Egal, welches Medikament Du gegen Deinen Morbus Crohn erhältst: Falls Du während der Behandlung immer noch Krankheitsbeschwerden hast oder Dich unwohl fühlen solltest bzw. glaubst, bei Dir sei eine Nebenwirkung aufgetreten, so gehe bitte sofort zu Deinem behandelnden Arzt!

Tipps für Dich 

Streiche über die Tipps um zu blättern.

Kortisonpräparate und Kalzium

Deine CED wird mit einem Kortisonpräparat  behandelt? Dann solltest Du besonders darauf achten, genug Kalzium aufzunehmen. Die Therapie kann den Knochenaufbau beeinflussen und so zu Osteoporose führen. Um das zu verhindern, wird die Therapie in der Regel zusätzlich mit der Einnahme von Kalzium- und Vitamin-D-Präparaten begleitet. Vitamin D hilft dem Körper, Kalzium aufzunehmen und das Immunsystem zu stärken.
 
Kortisonpräparate und Kalzium

Facharzt finden: Welcher Arzt ist CED-Spezialist?

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist es wichtig, dass sie möglichst schnell erkannt und wirksam behandelt werden. Nur so lässt sich verhindern, dass der Darm mit der Zeit Schaden nimmt. Dafür ist es wichtig, dass Du Dich für die Diagnose und Behandlung an einen Arzt wendest, der sich auf CED spezialisiert hat. Gastroenterologen sind die Spezialisten für alle Erkrankungen des Verdauungstraktes. Unter ihnen gibt es wiederum Ärzte, die sich auf CED spezialisiert haben. Diese CED-Spezialisten haben die nötige Erfahrung, um alle notwendigen Untersuchungen zu machen und die passende Behandlung finden. Finde einen CED-Spezialisten in Deiner Nähe.
 
Facharzt finden: Welcher Arzt ist CED-Spezialist?
Thema
1

Operation bei Morbus Crohn

Morbus Crohn kann durch eine Operation nicht geheilt werden. In zwei Situationen kann jedoch ein operativer Eingriff infrage kommen: wenn die Krankheit so aktiv ist, dass Medikamente nichts ausrichten können, oder wenn es zu Komplikationen, etwa Fisteln, Abszessen oder Stenosen kommt. Auch in Notfällen, z. B. bei einem Darmverschluss oder Darmdurchbruch, ist eine Operation notwendig – das ist jedoch sehr selten.

Psychologische Unterstützung

Die körperlichen Beschwerden bei Morbus Crohn sind das eine, als weitere Folge der Krankheit kann jedoch auch die Psyche sehr belastet werden. Dann kann eine psychologische Unterstützung helfen, neue Wege im Umgang mit der Krankheit zu finden. Wann das empfehlenswert ist und welche Möglichkeiten es gibt, liest Du hier.


Tipps für Dich 

Streiche über die Tipps um zu blättern.

Rauchen mit CED - ohne geht's auch!  

Wenn Du das Rauchen einstellen möchtest, hol Dir Hilfe! Schaffen musst Du den Schritt aus der Nikotinabhängigkeit zwar selbst, aber mit Unterstützung steigerst Du Deine Erfolgsaussichten. Ein bewährtes Konzept ist z. B. das „Rauchfrei Programm“ des Instituts für Therapieforschung. In Kursen über sechs bis acht Wochen wirst Du fit gemacht für den Ausstieg. Finde einen Kurs in Deiner Nähe.
 
Rauchen mit CED - ohne geht's auch!  

Erinnerungshilfe für CED-Medikamente

Oh nein, die Medikamente vergessen! Ist Dir das auch schon einmal passiert? Mit ein paar praktischen Erinnerungshilfen kannst Du das verhindern:
  • Mach Dir einen Erinnerungszettel, den Du z. B. am Badezimmerspiegel befestigst.
  • Nutze die Erinnerungsfunktion im Kalender Deines Handys.
  • Wenn Du Smartphone-Nutzer bist, kannst Du die praktische CED-App nutzen. Sie kann übrigens noch viel mehr, als Dich nur an Deine Medikamente zu erinnern.
Und falls Du trotzdem mal vergessen hast, Dein Medikament wie vorgesehen zu nehmen, sprich bitte mit Deinem Arzt über das weitere Vorgehen und informiere Dich über den Beipackzettel Deines Medikaments.
 
Erinnerungshilfe für CED-Medikamente
Thema
1

Quellen: Zeitz M, Schmidt H H-J, Bojarski C (Hrsg.). Harrisons Gastroenterologie und Hepatologie. Berlin: ABW Wissenschaftsverlag, 2011. | Sturm A, Atreya R, Bettenworth D et al. Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn“ der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Z Gastroenterol 2022; 60: 332–418.

DE-ABBV-230220

Erstellt am: 15.09.2014
Zuletzt geändert am: 15.05.2023
Tipp: INFORMIEREN

Morbus Crohn:
Mach Dich schlau!

Es ist gut, Bescheid zu wissen: Hier erfährst Du mehr über Morbus Crohn – Was und wie?

  Mehr erfahren
Tipp: INFORMIEREN

Diagnose CED:
Mach Dich schlau!

Es ist gut, Bescheid zu wissen:
Hier erfährst Du mehr über die Diagnostik von CED!

  Mehr erfahren
Wenn Du auf der Suche nach einem CED-Spezialisten bist, hilft Dir vielleicht die Arztsuche, um schnell und einfach einen Arzt in Deiner Nähe zu finden.   Zur Arztsuche
Tipp: CED-Tagebuch

Mehr Durchblick mit dem CED-Tagebuch

Es ist sinnvoll, wenn Du in einem Tagebuch notierst, welche Medikamente Du wann und in welcher Dosierung nimmst, ob Du Schmerzen oder Durchfall hast und wie es Dir insgesamt geht.
Eine Vorlage für Dein CED-Tagebuch erhältst Du hier.

  Download PDF