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09.12.2019

Aktuelles

Morbus Crohn: Für die Therapie in die Zukunft schauen

Morbus-Crohn-Verlauf vorhersehen

Einfach einmal in die Zukunft schauen – in so manchen Situationen im Leben wäre das wünschenswert. Tatsächlich möglich ist das beim Krankheitsverlauf von Morbus Crohn. Sinnvoll ist das in diesem Fall auch, damit die Behandlung genau darauf ausgerichtet und späteren Schäden am Darm oder Komplikationen womöglich Einhalt geboten werden kann. Die chronisch-entzündliche Darmerkrankung kann sich mit der Zeit ganz unterschiedlich entwickeln. Bei manchen Menschen kommt es nur zu leichten oder einzelnen Schüben. Bei anderen Betroffenen entwickelt sich die Entzündung im Darm sehr stark (entweder kontinuierlich oder intermittierend) und es kann zu Komplikationen, zum Beispiel Fistelbildung, Abszesse und Stenosen kommen.

Frühzeitig individuell behandeln bei Morbus Crohn

Abhängig von der Schwere der Erkrankung wird auch die Behandlung des Morbus Crohn ausgewählt. Entscheidend kann das insbesondere sein, wenn ein komplizierter Verlauf zu erwarten ist. Denn dann kann eine frühzeitige konsequente Therapie zum Beispiel mit Immunsuppressiva oder Biologika dafür sorgen, mögliche Komplikationen zu verhindern und günstig auf die weitere Entwicklung einzuwirken. Andererseits wird eine solche Behandlung so früh nicht eingesetzt, wenn die Erkrankung nur leicht ausgeprägt ist und sich mit der Zeit auch nicht zu verschlimmern droht. Wissenschaftler haben nun drei Merkmale herausgefunden, mit denen sich schon früh erkennen lässt, ob ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf bei Morbus Crohn besteht.

Zeichen erkennen: Alter, Blutarmut und Kortisonpräparate

In einer deutschen Studie wurde bei mehr als 300 Patienten zwei Jahre lang beobachtet, wie stark sich der Morbus Crohn entwickelt. Zu Beginn der Studie lag bei allen die Diagnose der Erkrankung noch nicht länger als sechs Monate zurück. Es wurde auf ganz unterschiedliche Merkmale geachtet, um herauszufinden, welche Faktoren schon zu Beginn der Erkrankung einen Hinweis liefern, dass der Verlauf kompliziert werden könnte. Das Alter bei der Diagnose, das Geschlecht, ob geraucht wurde, in welchem Darmbereich die Entzündung auftrat, Blutarmut, Fieber, Begleiterkrankungen und Blutwerte zählten dazu. Es zeigte sich, dass drei Merkmale besonders häufig bei den Patienten mit einem schweren Verlauf vorkamen: wenn das Alter bei der Diagnose unter 40 Jahre war, wenn eine Blutarmut festgestellt wurde und wenn schon beim ersten Schub mit Kortisonpräparaten behandelt werden musste. Wiesen Patienten zwei der Merkmale auf, lag das Risiko für einen komplizierten Krankheitsverlauf bei 80 %. Waren es sogar alle drei Merkmale, stieg das Risiko auf 91 %.

Die Erkenntnisse aus der Studie können Ärzten bei der Auswahl der individuell passenden Behandlung helfen. Ist abzusehen, dass sich der Morbus Crohn hoch aktiv und mit Komplikationen entwickeln wird, kann frühzeitig mit den passenden Medikamenten behandelt werden, um langfristig schwere Folgen der Erkrankung möglichst zu verhindern.

Quelle: Stallmach A, Bokemeyer B, Helwig U et al. Predictive parameters for the clinical course of Crohn’s disease: development of a simple and reliable risk model. Int J Colorectal Dis 2019; 34: 1653–1660.

DE-ABBV-190682

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