Verdauungstrakt: Langer Weg mit vielen Aufgaben
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa spielen sich im Verdauungstrakt ab. Doch welche Organe zählen dazu und was passiert alles auf dem Weg durch Magen und Darm? Ein Blick auf das komplexe System unserer Verdauung hilft dabei, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und ihre Beschwerden besser zu verstehen. Der Verdauungstrakt erstreckt sich vom Mund bis zum Darmausgang, dem After. Er hat unterschiedliche wichtige Aufgaben.
Die Aufgaben des Verdauungssystems
- Nährstoffe werden aus der Nahrung aufgenommen
- die Aufnahme von Flüssigkeit in den Körper wird geregelt
- Hormone werden produziert
- mit der Nahrung aufgenommene Krankheitserreger und Keime werden abgewehrt
Ist ein Teil des Verdauungstraktes durch eine CED entzündet, können die Aufgaben, die dieser Bereich eigentlich übernimmt, nicht mehr oder nicht so gut erledigt werden.
Verdauung: Wer macht was? Wo geht es lang?
Im Mund wird die Nahrung zerkleinert und durch den Speichel startet die Verdauung. Es folgt das Schlucken, ein Reflex, und der Nahrungsbrei wird durch die Speiseröhre in den Magen transportiert. Dort angekommen, beginnen der Magensaft und die Muskelbewegung des Magens ihre Arbeit. Der Nahrungsbrei wird durchgemischt, aufgespalten und an den Dünndarm weitergegeben. Der gesamte Darm, Dünndarm und Dickdarm, ist mit 4–6 Metern das längste Organ des Körpers. Portionsweise erreicht die Nahrung zunächst den Zwölffingerdarm und nimmt ihren weiteren Weg durch den Dünndarm. Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und Gallenflüssigkeit sorgen dafür, dass die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe hier immer weiter aufgespalten werden. Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette werden so zerlegt, dass sie im Dünndarm vom Körper aufgenommen und verwertet werden können. Auch die Vitamine A, D, E, K und B12 gelangen über den Dünndarm in den Körper. Nächste Station ist der Dickdarm. Von 10–12 Litern Flüssigkeit im Dünndarm (Trinken, Speichel, Magensaft, Bauchspeicheldrüsensaft, Galle und Dünndarmsekrete) erreichen etwa eineinhalb Liter flüssiger Dünndarmstuhl den Dickdarm. Dieser dickt den Darminhalt im Normalfall auf 200–300 g pro Tag ein. Im letzten Teil des Dickdarms, dem Enddarm, wird der Stuhl gespeichert. Ist genug vorhanden, wird der Stuhldrang ausgelöst. Der lange Weg durch den Verdauungstrakt endet mit der Darmentleerung, der Stuhl wird ausgeschieden.
Wann kommt es zum Nährstoffmangel?
Durchfall, Entzündung oder nach einer Operation: Bei CED kann es aus unterschiedlichen Gründen dazu kommen, dass der Darm seine Aufgaben nicht wie vorgesehen erledigen kann. Nährstoffe werden dann z. B. nicht richtig aufgenommen. Hier erfährst Du mehr darüber, wann es dadurch zu einem Mangel kommt und was dagegen unternommen werden kann.
Quelle: Faller A, Schünke M. Der Körper des Menschen: Einführung in Bau und Funktion. Stuttgart: Thieme, 2012.
Erstellt am: 15.09.2014Zuletzt geändert am: 11.01.2016
Habe ich womöglich eine CED?
Du glaubst, Du könntest vielleicht Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa haben?Wende Dich unbedingt an einen Arzt, der sich auf CED spezialisiert hat. Er kann alle nötigen Untersuchungen machen, damit Du schnellstmöglich Klarheit bekommst!
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