CED auf einen Blick

Unter dem Begriff chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) werden in erster Linie zwei Krankheitsbilder zusammengefasst: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Bei beiden spielt das Immunsystem – die körpereigene Abwehr – eine wesentliche Rolle. Das zeigt sich in diesem Fall durch eine Entzündung im Verdauungstrakt.

Überblick CED


CED auf einen Blick

Unter dem Begriff chronisch-entzündliche Darm-
erkrankungen (CED) werden in erster Linie zwei Krankheits-
bilder zusammengefasst: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Bei beiden spielt das Immunsystem – die körpereigene
Abwehr – eine wesentliche Rolle. Das zeigt sich in diesem
Fall durch eine Entzündung im Verdauungstrakt.
Thema
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Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: Immunsystem auf Abwegen


Entzündlich – dieses Wort in CED weist darauf hin, dass bei den Erkrankungen das Immunsystem mit im Spiel ist. Warum? Eine Entzündung ist das sichtbare Zeichen dafür, dass die körpereigene Abwehr in Aktion getreten ist. Das Immunsystem ist ein wichtiger Schutz gegen Eindringlinge, die nicht in den Körper gehören. Das können Viren, Bakterien, Keime oder andere Fremdstoffe sein. Gelingt es einem Störenfried in den Körper zu gelangen, wird er vom Immunsystem erkannt und bekämpft. Eine Entzündung entsteht. Wenn der Eindringling besiegt ist, kommt das Immunsystem normalerweise wieder zur Ruhe und auch die Entzündung klingt ab. Im Darm, der ein hochkompetentes Abwehrsystem hat, muss die körpereigene Abwehr unterscheiden, ob es auf nützliche Nahrungsbestandteile und Darmbakterien trifft oder ob es sich um schädliche Fremdstoffe handelt.

Grenzposten Darmschleimhaut

Dieses ausgeklügelte System ist bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen durcheinander geraten. Die Darmschleimhaut hat eine wichtige Barrierefunktion. Sie sorgt dafür, dass es Bakterien oder anderen Stoffen nicht gelingt, in die Darmschleimhaut und so in den Körper einzudringen. Bei CED ist diese wichtige Barriere durchlässig. Darmbakterien und Bestandteile aus der Nahrung, die eigentlich nicht als „Feind“ eingestuft werden, gelangen in die Darmwand. Diese Eindringlinge rufen die körpereigene Abwehr auf den Plan. Die Verteidigung beginnt, eine Entzündung entsteht. Sie klingt jedoch nicht wie eigentlich vorgesehen wieder ab, sondern läuft sozusagen Amok, d. h. sie geht immer weiter – sie wird also chronisch. Mit der Zeit nimmt die Darmschleimhaut durch die Entzündung dauerhaft Schaden.

Botenstoffe geben im Immunsystem die Richtung vor

Doch woher weiß das Immunsystem, was es tun soll und wann es einschreiten muss? Die Verständigung zwischen den unterschiedlichen Zellen der Körperabwehr wird durch Botenstoffe, die Sprache der Abwehrzellen, gelenkt. Einige von ihnen sorgen dafür, dass eine Entzündung gefördert wird, andere geben das Signal, eine Entzündung zu stoppen. Entzündungsfördernde Botenstoffe (wie z. B. Interleukine, Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-alpha), sorgen dafür, dass die Entzündung dauerhaft bestehen bleibt. Was bei der Entzündung im Immunsystem passiert, siehst Du in der Grafik.

Erstellt am: 15.09.2014
Zuletzt geändert am: 11.01.2016