Schlafstörungen durch CED
Es gibt viele Gründe, die dir den Schlaf rauben können – darunter auch Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Daher ist es gut zu wissen, was du für eine erholsame Nachtruhe tun kannst.
CED und Schlaf: Wie hängt das zusammen?
Wir alle brauchen regelmäßigen Schlaf, damit wir uns erholen. Schlaf ist eine Energiequelle für Körper und Psyche. Die Nachtruhe trägt dazu bei, wie gut wir uns fühlen und wie fit wir sind. Jede*r hat das schon erlebt: Nach einer schlechten Nacht sind wir am nächsten Tag müde, unkonzentriert und reizbar.
Mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist erholsamer Schlaf besonders wichtig. Zum einen muss dein Körper mit einer Entzündung umgehen, zum anderen kann die CED auch eine Belastung für deine Psyche sein. Dafür brauchst du Energie. Zu wenig Schlaf kann sich wiederum ungünstig auf Schmerzen und die Entzündung auswirken.
Vor allem während eines Schubs können Schlafstörungen mit der Erkrankung zusammenhängen. Betroffen sind davon häufiger Menschen mit Morbus Crohn als mit Colitis ulcerosa.
Quick Facts
Eine CED kann den Schlaf z. B. stören durch:
- Schmerzen
- Durchfälle in der Nacht
- Sorgen oder Grübeleien wegen der Erkrankung
Den Ursachen für Schlafstörungen auf die Spur kommen
Statt Schäfchen zu zählen gilt es bei Schlafstörungen herauszufinden, was die Ursache ist, um eine Lösung zu finden. Hilfreich ist es, wenn du notierst, wann und warum du nicht schlafen konntest.
Wenn du nachts Schmerzen hast oder häufig wach wirst und auf die Toilette musst, sprich mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt darüber. Gemeinsam könnt ihr herausfinden, ob sich an der Behandlung etwas optimieren lässt. Eine wirksame Therapie ist eine wichtige Voraussetzung für einen guten Schlaf.
Sind es eher Stress oder Sorgen rund um die Erkrankung, die dich nachts wach halten? Dann kann es helfen, wenn du bei der Stressbewältigung neue Strategien entwickelst. Wenn du das Gefühl hast, dass dir die CED über den Kopf wächst, kann auch eine psychotherapeutische Unterstützung sinnvoll sein.
Tipp: Tami App
Die Tami App unterstützt dich dabei, deine CED besser kennenzulernen. Du kannst Faktoren dokumentieren, die von der Erkrankung beeinflusst werden, darunter auch Schlafstörungen. Das praktische Tool gibt es kostenfrei im App Store und bei Google Play. Probiere es aus!
Schlaftyp: Nachteule oder Frühaufsteher*in?
Beim Schlaf kommt es weniger auf die Anzahl der Stunden, sondern mehr auf Schlafqualität an. In der ersten Nachthälfte sind wir in der entscheidenden Tiefschlafphase. Wird die Nachtruhe danach, also etwa vier Stunden nach dem Einschlafen gestört, hat das meist weniger Auswirkungen auf das Wohlbefinden.
Tipp: Das richtige Schlaf-Ambiente
Die passende Umgebung kann den Schlaf fördern:
- Matratze und Lattenrost: passgenau zu deinen Schlafgewohnheiten (Rücken, Bauch oder Seite), deiner Größe und deinem Gewicht
- Gemütliches Zimmer: 16 bis 18 Grad warm, abgedunkelt und ruhig
- Frische Luft: ein offenes Fenster im Sommer, im Winter einmal gut durchlüften vorm Schlafengehen
Achte auf deinen persönlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Dieser ist bei jedem Menschen anders. Manche sind bereits nach fünf Stunden ausgeschlafen, andere brauchen zehn. Bist du eher Nachteule oder Frühaufsteher*in? Finde heraus, wie und wann du am besten schlummerst, und richte deine Nachtruhe danach ein. Mit deinem eigenen Rhythmus kannst du besser ein- und durchschlafen.
Tricks für einen erholsamen Schlaf
Die Ursachen für Schlafstörungen auszuschalten ist wichtig. Zusätzlich kannst du mit ein paar kleinen Tricks für eine bessere Nachtruhe sorgen.
Nimm dir vor dem Schlafengehen etwas Zeit und lass den Tag ausklingen. Schreib Sorgen oder Gedanken, die dir im Kopf herumschwirren, auf, damit sie dich weniger beschäftigen. Such dir eine Entspannungstechnik zum Abschalten.
Knips zwei Stunden vor dem Schlafengehen Computer, Tablet und Smartphone aus. Sie geben „Blaulicht“ ab und das macht munter.
Such dir ein „Schlaflied“. Höre zum Einschlafen ein bestimmtes Lieblingslied – ruhig und angenehm sollte es sein. Nach einer Weile verbindet das Gehirn damit Schlaf und du kannst leichter abschalten.
Mit kalten Füßen ist an Einschlafen nicht zu denken. Wenn du zu den Menschen mit ständig kalten Füßen gehörst: Zieh dir warme Socken an – egal, ob schick oder nicht!
Geh erst schlafen, wenn du wirklich müde bist. Klappt es mit dem Einschlafen nicht, dreh die Sache einmal um: Versuch, wach zu bleiben, und lass die Augen auf – das macht müde und lenkt ab.
Wenn du nachts längere Zeit wach liegst, steh auf und geh in ein anderes Zimmer. Such dir eine langweilige Beschäftigung, die müde macht – ein leichtes Kreuzworträtsel oder Puzzle vielleicht. Geh erst wieder ins Bett, wenn du dich wieder müde fühlst.
Ranjbaran Z, Keefer L, Farhadi A et al. Impact of Sleep Disturbances in Inflammatory Bowel Disease. J Gastroenterol Hepatol 2007; 22 (11): 1748–1753. | Ananthakrishnan AN, Long MD, Martin CF et al. Sleep Disturbance and Risk of Active Disease in Patients With Crohn's Disease and Ulcerative Colitis. Clin Gastroenterol Hepatol 2013; 11 (8): 965–971.