CED: Familienplanung zum Thema machen!
Wenn du über Familienplanung nachdenkst – auch wenn es noch gar nicht so konkret ist –, solltest du es auch bei deiner Gastroenterologin bzw. deinem Gastroenterologen ansprechen.
Wenn es um Familienplanung mit CED geht, ist eine Info vorweg wichtig: Die Erkrankung steht einem Kinderwunsch generell nicht im Weg. So sieht es auch Dr. med. Stefan Schubert: „Die Frage, ob man mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa schwanger werden kann, ist prinzipiell ganz einfach zu beantworten. Ja, CED-Patientinnen können schwanger werden. Wünschenswert sind jedoch ganz bestimmte Bedingungen, damit die Schwangerschaft gut verläuft und gesunde Kinder auf die Welt kommen.“
Familienplanung mit CED: Sprich darüber – frühzeitig!
Um die besten Voraussetzungen für eine Schwangerschaft mit CED zu schaffen, ist die enge Abstimmung mit der behandelnden Gastroenterologin bzw. dem behandelnden Gastroenterologen grundlegend. „Zuallererst ist es wichtig, dass die Patientinnen frühzeitig das Gespräch mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt führen. Die Erfüllung des Kinderwunschs bedarf einer gewissen Planung und grundsätzlich auch einer Ruhephase der Erkrankung. Also idealerweise eine klinische Remission, die bestenfalls ohne Cortison stattfindet“, so Dr. med. Schubert.
Tipp: Informier dich zum Thema Schwangerschaft
Hier findest du noch mehr Wissenswertes zu Schwangerschaft mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, zu der CED-Therapie bei Kinderwunsch und zum Stillen.
Kinderwunsch im Arztgespräch: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Für viele Gastroenterolog*innen gehört das Thema Familienplanung zur Aufklärung rund um die CED und die Therapie dazu. Wenn das in deinem Arztgespräch noch nicht zur Sprache kam: Frag nach, wenn eine Schwangerschaft zu deiner Lebensplanung gehört. Der richtige Zeitpunkt kann bereits sein, wenn du die Diagnose erhalten hast. Denn zu den vielen Fragen, die mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auftreten, zählt häufig auch, was die Diagnose für den Kinderwunsch bedeutet. Da kann das Gespräch ein sicheres Mittel gegen Unsicherheiten sein. Doch auch bei der Therapiewahl oder bei einem Therapiewechsel sollte die Familienplanung berücksichtigt werden.
Gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt die besten Voraussetzungen schaffen
Je ruhiger die Erkrankung vor der Schwangerschaft ist, desto günstiger sind die Voraussetzungen. „Wir wollen gern so früh wie möglich angesprochen werden, sind aber auch selbst in der Pflicht, das aktiv zu machen. Das bedeutet, es sehr früh im Krankheitsverlauf anzusprechen – wenn es passt, schon nach Diagnosestellung –, dass eine Schwangerschaft möglich sein kann, aber eine Remissionsphase erreicht werden sollte“, betont Dr. med. Schubert aus der ärztlichen Perspektive.
Torres J, Chaparro M, Julsgaard M et al. European Crohn’s and Colitis Guidelines on Sexuality, Fertility, Pregnancy, and Lactation. Journal of Crohn’s and Colitis 2023; 17 (1): 1–27.