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  3. Leben mit CED | Impfungen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Frau nach dem Impfen
Medizin & Gesundheit

Impfungen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa 

Vorsicht ist besser als Nachsicht – diese Redensart trifft das Thema Impfung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sehr gut. Wenn du eine CED hast, solltest du beim Impfen up to date sein. 

Für Impfungen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sprechen vor allem zwei Gründe: Zum einen kann die CED das Risiko, an einer Infektion zu erkranken, erhöhen. Zum anderen kann die Behandlung mit Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen, anfälliger für Infektionserkrankungen machen. Ein vollständiger Impfschutz ist bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa also in jedem Fall empfehlenswert. 


Quick Facts

  • In Deutschland gibt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts Empfehlungen, welche Impfungen für wen ratsam sind. 
  • Die Standardimpfungen sollte jede*r haben. Dazu zählen etwa Polio (Kinderlähmung), Masern und Tetanus (Wundstarrkrampf). 
  • Darüber hinaus gibt es Empfehlungen der STIKO, unter welchen Umständen weitere Impfungen, z. B. die Grippeschutzimpfung, infrage kommen. 

Welche Impfungen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa? 

Wird Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa diagnostiziert, gibt es zunächst viele Fragen, die beantwortet werden müssen. Besprich am besten auch das Thema Impfen im Arztgespräch. Dein Impfschutz sollte alle empfohlenen Standardimpfungen umfassen. Da fehlt etwas? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, Impfungen aufzufrischen. 

Vor dem Start einer CED-Behandlung, die das Immunsystem beeinflusst, sollte der Impfstatus ebenfalls überprüft werden. Das trifft u. a. auf Immunsuppressiva, Biologika und JAK-Hemmer zu. Sie können das Risiko für Infektionserkrankungen erhöhen und Infekte können schwerer verlaufen. Neben den Standardimpfungen werden daher vor einer Therapie weitere Impfungen empfohlen, z. B. eine Pneumokokken-, Hepatitis-B-oder Gürtelrose-Impfung (Herpes zoster). 


  • Wenn du CED-Medikamente nimmst, die das Immunsystem beeinflussen, dürfen Lebendimpfstoffe nicht eingesetzt werden. Ein Lebendimpfstoff enthält kleinste Mengen lebender, wenn auch abgeschwächter Krankheitserreger. 
  • Für Menschen mit einem intakten Immunsystem stellt das in der Regel keine Probleme dar. Ist die körpereigene Abwehr jedoch aufgrund von Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen, eingeschränkt, können Lebendimpfstoffe eine Infektion auslösen. 
  • Für die meisten Impfungen werden Totimpfstoffe verwendet. Sie enthalten abgetötete Krankheitserreger oder Bruchstücke davon und sind auch bei Therapien, die das Immunsystem beeinflussen, in der Regel unbedenklich. 
  • Bei allen in der EU zugelassenen COVID-19-Impfstoffen (mRNA-basierte, Vektor-basierte, Protein-basierte und Ganzvirus-Protein-Impfstoffe) handelt es sich um Totimpfstoffe. 

Gürtelrose: Impfschutz bei CED empfohlen

Die Impfung gegen Gürtelrose (Herpes zoster) zählt ab dem 60. Lebensjahr zu den Standardimpfungen. Du hast eine CED? Dann wird die Impfung bereits ab dem 18. Lebensjahr empfohlen. Auch in Verbindung mit einer immunsuppressiven Behandlung besteht die Impfempfehlung ab 18. Sprich mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt über die Gürtelrose-Impfung.


Quick Facts

  • Das sogenannte Varizella-Zoster-Virus (VZV) löst Gürtelrose aus.
  • Das Virus führt bei Kindern zu Windpocken
  • Nach einer Windpockenerkrankung bleibt das Virus als „Schläfer“ in den Nervenzellen im Körper zurück und kann zu einem späteren Zeitpunkt Gürtelrose verursachen.
  • Wenn das Immunsystem, z. B. durch CED, beeinträchtigt ist, ist das Risiko für eine Gürtelrose erhöht.

Grippeschutz- und COVID-19-Impfung bei CED 

Insbesondere im Januar und Februar rollt alljährlich die Grippewelle durchs Land. Auch vor dieser Infektion sollten sich Menschen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa durch Impfung schützen. Die Grippeimpfung wird jährlich wiederholt. Das ist notwendig, weil sich die Grippeviren von Jahr zu Jahr verändern und der Grippeimpfstoff jeweils angepasst wird. Im Oktober und November wird es Zeit, sich um die Grippeimpfung zu kümmern. Zehn bis 14 Tage dauert es, bis ein vollständiger Impfschutz aufgebaut ist. Du hast die Impfzeit verpasst? Dann können versäumte Grippeimpfungen auch zu Beginn der Grippesaison noch nachgeholt werden.  

Apropos jährliche Impfung im Herbst: Die STIKO empfiehlt bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa Auffrischungsimpfungen gegen COVID-19 etwa alle 12 Monate.


Tipp: Impfbuch nicht vergessen! 

Hol dir ärztlichen Rat dazu, welche Impfungen wann für dich geeignet und sinnvoll sind. Denk auch an dein Impfbuch, auch Impfausweis genannt, wenn du zur Ärztin bzw. zum Arzt gehst. Dort werden alle Impfungen eingetragen. 


Teich N et al. Impfschutz bei Immunsupprimierten. Ergebnisse eines regionalen Versorgungsforschungsprojekts. Deutsches Ärzteblatt 2011; 108 (7): 105–111.

Robert Koch-Institut (Hrsg.). Hinweise zu Impfungen bei Patienten mit Immundefizienz. Epidem Bull 2005; 39: 353–364.

Robert Koch-Institut. Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Influenza (Stand: 08.09.2025). URL: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/Influenza/FAQ-Liste_gesamt.html (Zugriff: 24.11.2025).

Robert Koch-Institut. COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) (Stand: 13.11.2025). URL: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/COVID-19/gesamt.html (Zugriff: 24.11.2025).

Robert Koch-Institut (Hrsg.). Standardimpfungen des Erwachsenenalters, Indikations- und Auffrischimpfungen sowie Impfungen aufgrund eines erhöhten arbeitsbedingten Risikos oder einer Reise. Epidem Bull 2023; 4: 7–26.

Robert Koch-Institut (Hrsg.). STIKO: Erweiterung der Herpes-zoster-Indikationsimpfempfehlung für Personen ≥ 18 Jahre mit erhöhtem Erkrankungsrisiko. Epidem Bull 2025; 45: 3–28.


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DE-ABBV-240328, Stand 12/25



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